Als erste 4K-Produktion der Hochschule galt es, das Musikvideo Coldplay - The Scientist exakt frame by frame nachzustellen und das Lied reinterpretiert zu covern. Im Rahmen der Fächer Realisierung Interaktiver Videos und Angewandte Tontechnik des Studiengangs Medieninformatik, wurde der Dreh an einem kompletten Wochenende realisiert, exklusive Sitzungen, Planungen, Dreh- und Bandproben. Es hat sich gelohnt.
Zunächst aber wurde durch reichliches scouting die dem Originalvideo entsprechenden Szenerien gefunden: diese reichten von dem großes Netzwerk an Bahngleisen, dem belebten Stück Innenstadt vor einem Hauseingang, bis hin zu dem Wald- und Waldrand mit ähnlicher Dichte und Terrain. Pro Drehort wurde ein komplettes Set aufwendig errichtet, um die exakte Nachstellung zu ermöglichen. Gefilmt wurde mit der Sony FS700 + Odyssey 7Q+, beispielsweise auch auf einem Schienensystem oder Kamerakran. Ein Generator versorgte sämtliche Elektronik und die Lichter.
Genau an diesem Wochenende gab es einen krassen Wetterumschwung: zwar blieb es trocken und hell, allerdings hatte es extrem abgekühlt. Vor allem auf dem gewählten Feldberg, dem höchsten Berg des Taunus und einer der markantesten Mittelgebirgsgipfel Deutschlands. Um 8 Uhr in der Frühe den Tau in der Morgensonne glitzern zu sehen war ebenso magisch, wie ernüchternd: ran an die Arbeit, wir haben einen Auftrag zu erfüllen. Dank Generator, Heizofen und Teekocher konnte man dem Frost ein bisschen entgegenwirken. Da jeder Shot sich voneinander stark unterscheidet, war man aber sowieso die meiste Zeit in Bewegung, bis in die Abendstunden hinein. Da sind wir samstags nachts direkt oben geblieben und haben die Nacht-Szene gedreht. Völlig ausgelaugt steht man im eiskalten, finsteren Wald. Gaffer tape und Kabeltrommel in der Hand. Die Fluter illuminieren die Bäume, in der Ferne hört man unseren Generator rattern. Ein weißer Bettlaken wird gerade als Reflektor aufgehängt; ich liebe es.